Frühling im Glas und wie sich alles verändert.



Salü

Der einte oder andere der meinen Blog folgt, hat bestimmt bemerkt, dass es hier in letzter Zeit ein wenig Einseitig zu und her ging. Bzw. ganz viel Gebastel für Kinderpartys war zu sehen. Und sonst auch, sehr vieles was für Kinder oder mit Kindern gedacht war. Wie kommt's?




Das hat zum einten damit zu tun, dass ich eine super schöne Kooperation eingegangen bin in welcher ich Bastelideen für Kindergeburtstage entwickeln und umsetzen darf. Das heisst nicht, dass ich hier nur noch Kindergeburtstage feiere. Im Grunde tüftele ich an Ideen zu diversen vorgegebenen Themen. Setze die dann um, achte darauf, dass diese von Kindern so umgesetzt werden können. Setzte sie schön in Szene, schreibe Anleitungen dazu und fotografiere das Ganze. Eine Arbeit welche mir unheimlich Spass macht und meine Kreativität total anregt. Ja tatsächlich, auch bei vorgegebenen Themen. Vielleicht auf eine etwas einseitige Art, weil es um Kinderkram geht. Andererseits, ist diese Arbeit sehr lehrreich, für mich und meine Jungs. Ich stehe im ständigen Austausch mit ihnen und so manche Idee, wird aufgrund von Bemerkungen oder Ideen, welche die Knirpse mir mitgeben verworfen und neu zusammengesetzt. Interessant ist, dass ich oft glaube die perfekte Idee zu haben, und dann kommen die Kids und finden das was ich mache total daneben. Bzw. sie sind so gar nicht begeistert davon. Die Erkenntnisse, welche ich daraus ziehe, sind so wertvoll, im Umgang mit Kindern, weil diese ja durch Kinderaugen sehen, und das wiederum hilft mir, wenn ich nicht grad alle Zeit der Welt habe, und schnell auf Bedürfnisse von Kindern eingehen muss.




Was mich zum zweiten Punkt führt, welcher sich in letzter Zeit verändert hat. Ich arbeite nämlich wieder. Nach 6 Jahren Mamapause, welche ich genossen habe, war mir klar, dass ich irgend etwas mit Kids machen muss. Nicht unbedingt der Kreativität wegen, ich bin nämlich der ganz festen Überzeugung, dass Kreativität in jedem Kind steckt, sie geht nur im Laufe des Gross werdens irgendwo unter, oder zeigt sich in einer anderen Form. So ist ein Kind, das malt und bastelt genau so kreativ, wie eins, dass mit Puppen spielt und sich dabei die unglaublichsten Geschichten ausdenkt. Jedes auf seien Art. Da bedarf es keiner kreativen erwachsenen Person, welche einem Kind,  Kreativität beibringt. Kreativität kann man nicht lehren, und wenn man bedenkt, wie viele Mütter erst durch ihre Kinder kreativ tätig werden, ist es fast unverschämt, zu denken, wir Erwachsenen könnten den Kids was in diese Richtung beibringen. Techniken sicher, aber eine Technik zu beherrschen und diese zu lehren, macht noch keinen kreativen Menschen aus ihm. Was wir aber können und unbedingt sollen, wenn es unserem Naturell entspricht, ist wie bei allem was mit Kids zu tun hat, etwas vorleben. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind z.B. ein Instrument lernt, ist grösser, wenn die Eltern aktiv selbst zu Hause ein Instrument spielen. Wir sind Vorbild die Kids schauen uns alles ab.




Diese beiden Komponenten in meinem Leben, führen unweigerlich dazu, dass ich sehr viel für und mit Kindern mache. Und wenn ich doch eine volle Box mit Kinderkram habe, dann poste ich das auch. Wäre ja irgendwie schade, wenn diese tollen Posts irgendwo im Archiv verschwinden und von euch Lesern nicht gesehen werden. Ich hoffe doch, dass sich auch die Kinderlosen unter euch, davon inspirieren lassen können. Die anderen Sachen wie kochen, backen, werken für Erwachsene kommen da halt im Moment etwas zu kurz. Ideen sind vorhanden, nur Zeit fehlt. Ich hoffe auf Besserung. 




Und weil sich diese zweit Tätigkeiten, welchen ich mich zur Zeit mit ganzem Herzen widme, so ein bisschen beissen, weil da ja auf der einen Seite die Anleitungen für etwas bestimmtes stehen und auf der anderen Seite das völlig freie kreative dasein mit den ganz kleinen, habe ich mich Anfangs etwas schwer getan mit den Anleitungen. Ich persönlich arbeite ja selten nach Anleitung. Trotzdem kam irgendwann mal die Erkenntnis, dass entgegen allen Empfehlungen des feinen Schaffens, auch das angeleitete Schaffen durchaus wertvoll sein kann. Oft sind wir Menschen mit dieser Fülle an Ideen und Materialien überfordert, und wenn wir uns ein bisschen umschauen, dann haben wir auch nicht immer alle Zeit der Welt und auch nicht alle möglichen Materialien zur Verfügung um etwas zu schaffen. Eine Eingrenzung weckt oft ganz andere kreative Prozesse. Das erfahre ich, als sagen wir mal "kreativer" Mensch, sehr oft. So ist es eine andere Herausforderung aus dem "Nichts" etwas zu schaffen oder unter ganz bestimmten Voraussetzungen etwas entstehen zu lassen.Und wenn ich doch Menschen um mich habe, welche mit einem leeren Blatt Papier nichts anzufangen wissen, dann finde ich es schön, wenn ich da doch einen kleinen Impuls geben und somit jemanden ermutigen kann selbst etwas zu machen, und sei es einer Vorgabe zu folgen, welche dann wiederum weiter gedacht werden kann.




Dies im übrigen war auch der Grundgedanke dieses Blogs. Auch total "umkreative" Menschen, wie sich die meisten selbst nennen, zu ermutigen etwas zu schaffen.

Und weil sich der Frühling ankündigt und alles verändert, so wie mein Alltag sich ändert zur Zeit, habe ich diesen Post hier gleich noch zum Blumenfreitag verlinkt. Wieder mal Tulpen. Dieses mal nicht in einer spektakulären Vase, sondern ganz einfach im Glas.




Habt ein gutes Weekend.
Nica